1. Warum strahlender Sonnenschein auch schlechtes Wetter ist
Strahlender Sonnenschein, 28 Grad im Schatten – klingt nach perfektem Wetter für eine freie Trauung, oder? Falsch! Auch wenn Sonnenschein auf den ersten Blick wünschenswert erscheint, kann extreme Hitze zur echten Herausforderung werden.
Wir merken es alle: Gerade in den Sommermonaten werden die Temperaturen immer höher und es wird vor allem Jahr für Jahr zunehmend schwüler.
Hier eine Challenge für dich und deine bessere Hälfte: Setzt euch in Brautkleid oder dreiteiligem Hochzeitsanzug für eine Stunde in die Sonne. Schon bei 24 Grad im Schatten kann das zur Tortur werden. Jetzt stell dir das Ganze bei 30 Grad vor. Klingt nicht mehr so romantisch, oder?
Das Ganze ist auch für eure Gäste eine echte Challenge. Und noch schlimmer: Ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko!
In Regensburg beträgt die durchschnittliche Sommertemperatur mittlerweile 27 Grad, was zwar angenehm klingt, aber auch im Schatten unerträglich werden kann.
Ich verlange von meinen Hochzeitspaaren deshalb vertraglich, dass ab einer Temperatur von 24 Grad Schirme aufgestellt werden. Dies dient nicht nur dem Wohlbefinden von euch, euren Gästen und mir, sondern auch der Sicherheit aller. Euer Trauredner ist nicht nur dafür da euch eine herzliche und individuelle Zeremonie zu geben. Er ist auch verantwortlich für die Sicherheit in diesem Abschnitt der Hochzeit.
Ich empfehle deshalb zusätzlich Fächer bereitzustellen, damit sich die Gäste selbst etwas Erleichterung verschaffen können, sowie Sonnencreme und ausreichend Wasser.
Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ich kam zu einer Trauung im Juli bei 32 Grad praller Sonne. Die Hochzeitszeremonie sollte auf einer Betonterrasse ohne jeglichen Schatten stattfinden, obwohl das Hochzeitspaar schon von den Vorgesprächen wusste, dass Schirme notwendig sind. Trotz meiner wiederholten Aufforderungen Schirme aufzustellen, kam es nicht dazu. Schließlich hatte sich die Situation so zugespitzt, dass meine Lautsprecheranlage schon beim Soundcheck aufgrund der Hitze versagte.
Nachdem das Hochzeitspaar sich weigerte, die Trauung nach drinnen zu verlegen, musste ich die Zeremonie absagen und nach Hause fahren. In einem späteren Telefongespräch, bei dem ich die Beiden fragte, warum sie ihre eigene Trauung und die Sicherheit ihrer Gäste so riskieren mussten, kam nur als Antwort: „Wir hätten nicht gedacht, dass du wirklich gehen würdest.„
Im Nachhinein habe ich auch erfahren, dass der Onkel der Braut im Laufe des Tages einen Hitzeschock erlitten hatte und ins Krankenhaus musste. Eine schmerzhafte Lektion, aber eine die verdeutlicht, wie ernst das Thema Hitze genommen werden muss.
2. Regen und Kälte - Das andere Extrem
Regen bei der freien Trauung ist ein oft gefürchteter Gast. Doch mit ein wenig Vorbereitung ist auch ein Regenschauer kein Grund zur Sorge. Schirme, Decken und vor allem eine Alternative, um die Trauung in einen geschützten Raum zu verlegen, können den Tag retten.
Regen hat nicht nur Nachteile – er kann sogar für eine besonders romantische Atmosphäre sorgen. Die Luft ist frisch, die Geräusche des Regens beruhigen und wenn es gut geplant ist, kann eine freie Trauung in ganz leichtem Nieselregen unvergesslich sein.
Euer Trauredner wird sich bei regnerischem Wetter vor Beginn einer Outdoor-Trauung mit euch absprechen. Wichtig ist, dass immer ein Plan B bereitsteht und die Gäste wissen, dass auch eine spontane Verlegung in einen geschützten Raum möglich ist.
Bei kühlerem Wetter im Allgemeinen macht es Sinn, euren Gästen Decken anzubieten. Außerdem solltet ihr in so einem Fall mit aufgestellten Pavillons inkl. entsprechenden Seitenwänden für etwas Windschutz sorgen.
Mit welchen Kosten ihr für die freie Trauung rechnen solltet findet ihr hier: Die Kosten einer freien Trauung
3. Innenräume - Die unterschätzten Vorteile einer Indoor-Trauung
Die Vorteile einer Trauung in einem Innenraum sind nicht zu übersehen. Neben der Möglichkeit, die Temperatur besser zu kontrollieren, bietet eine Indoor-Trauung eine viel intimere und exklusivere Atmosphäre.
Diese störende Einflüsse könnt ihr mit einer freien Trauung in einem geschlossenen Raum schon einmal vollständig ausschließen:
- Jogger, die plötzlich stehen bleiben um zuzusehen und dann auch auf den Fotos mit auftauchen
- Mähdrescher, die im Feld nebenan die Ernte einfahren
- Wespen, die unter die dritte Lage des Brautkleids fliegen
- Fremde Hunde, die ihr Geschäft vor dem Traubogen erledigen.. mit passender Hunde-Mama, die dann angelaufen kommt, um das Ganze wegzumachen
Bei einer Indoor-Trauung habt ihr die Möglichkeit, die Temperatur, die Beleuchtung und die Akustik optimal anzupassen, was zu einer perfekten und intimeren Atmosphäre beiträgt. Meiner Meinung nach kommt auch die Dekoration viel besser zur Geltung, weil sie nicht von Wetterbedingungen beeinflusst wird.
Die Hochzeitslocations können keine versteckten Kosten für eine Schlecht-Wetter-Alternative verlangen. Und auch seid ihr nicht darauf angewiesen spontan hässliche Bierzelt Schirme aufstellen zu müssen – eure Fotograf:in wird es euch danken.
Der größte Vorteil ist aber die Planungssicherheit: Während Outdoor-Trauungen oft von Wetterberichten und kurzfristigen Entscheidungen abhängen, könnt ihr bei einer Indoor-Trauung sicher sein, dass alles wie geplant abläuft – ohne böse Überraschungen.
4. Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung zu einer sorglosen Trauung
Wie ihr seht, bin ich ein großer Fan von freien Trauungen in geschlossenen Räumen, was nicht heißt, dass ich keine Outdoor-Trauungen mag. Ob ihr eure Trauung in Regensburg im Stadtpark plant oder doch die Räume eurer Hochzeitslocation nutzen wollt; Es geht darum, dass ihr euch gut überlegen solltet, wann und wo ihr eure freie Trauung durchführen möchtet.
Mit diesen Ideen könnt ihr sicherstellen, dass eure freie Trauung – egal ob bei strahlendem Sonnenschein, Regen oder in einem geschlossenen Raum – ein Erlebnis wird, auf das man gerne zurückschaut. Denkt immer daran, dass eine gut durchdachte Planung, die Erfahrung eures freien Redners und die richtige Vorbereitung entscheidend für den Erfolg eurer Zeremonie sind.
